Nein, „Upstalsboom“ ist kein „skandinavisches Wort“ 🙂
„Upstalsboom“ kommt aus dem Friesischen und war im 13. und 14. Jahrhundert die Versammlungsstätte der Abgesandten der friesischen Landesgemeinden. Dort wurden die Pferde am „boom“ (=Baum) „upgestallt“ (= angestallt, angebunden).
Aber der Reihe nach: In mein Bewusstsein trat die Firma Upstalsboom Ende 2014. Natürlich hatte ich vorher schon Hotels dieser Kette bei Besuchen in Norddeutschland zur Kenntnis genommen, aber erst während meines Coaching Studiums berichtete ein Kommilitone begeistert davon, wie er in Hamburg bei einem Führungskräfteseminar Bodo Janssen, den Geschäftsführer von Upstalsboom, kennengelernt hatte. Die Euphorie, mit der er von dieser Begegnung sprach, war ansteckend. Noch am gleichen Abend fischte ich den Filmclip „Der Upstalsboom Weg“ aus dem Internet. Ich sah mir diesen Film mehrmals hintereinander an. Ich war verdutzt und unsicher. War die wunderbare Wandlung, die Bodo Janssen und das Unternehmen in 3 Jahren durchgemacht hatten, tatsächlich real oder nur eine „Luftnummer“? Ich wollte Bodo Janssen unbedingt kennenlernen, um das herauszufinden.
Im Juni 2015 traf ich Bodo erstmals persönlich im Kloster St.Benedikt in Damme. Er gab dort ein Seminar zur wertschätzenden Führung von Mitarbeitern. Ich hörte gebannt zu und mir wurde klar, dass „Der Upstalsboom Weg“ Realität und Bodo ein Mensch mit hoher emotionaler Intelligenz ist. In mir wuchs der Wunsch, für Upstalsboom und mit Bodo zu arbeiten. Ich sagte das Bodo, obwohl mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte. Ich wollte unbedingt mitgestalten, teilhaben, unterstützen.
Bodo und ich trafen uns immer wieder auf verschiedenen Veranstaltungen, da uns das gleiche Thema mit ähnlichen Menschen an gleiche Orte führte. Im November lud mich Bodo ein, im Parkhotel Emden über meine Deutschlandumrundung zu sprechen. Die Einladung nahm ich gerne an. Wir saßen im Anschluss noch lange zusammen und tauschten uns über die befriedigende Arbeit mit glücklichen Menschen aus.
Im Juli rief Bodo mich an. Er hatte vorher per Mail bereits angedeutet, dass er eine „verrückte Idee“ hätte. Ich war sehr gespannt. Bodo redete nicht lange „um den heißen Brei“. Er bot mir an, im Hotel Deichgraf (einem der schönsten Hotels Europas) die Stelle des Hoteldirektors zu übernehmen!
Ich schätze, das war einer der wenigen Momente in meinem Leben, in denen ich sprachlos war – jedenfalls für ein paar Sekunden 🙂 Dann breitete sich eine unglaubliche Begeisterung, Freude und Energie in mir aus!
Aber wie kann man auf Idee kommen, jemand für diese Aufgabe zu suchen, der noch nie in der Hotellerie gearbeitet hat??
Die Antwort liegt auf der Hand: Die Mitarbeiter des Hotels sind das Rückgrat des Unternehmens. Sie verfügen über alles Fachwissen, das für den Betrieb eines Hotels nötig ist. Wenn nun das gleiche Fachwissen hinzukäme, wäre das zwar nicht hinderlich, würde aber die Möglichkeit völlig neuer Ideen für die Weiterentwicklung des Hotels limitieren. Eine Erweiterung der Ideen kann sich dadurch ergeben, dass sich anderes Wissen aus anderen Branchen mit dem vorhandenen Wissen ergänzt, vermischt, VERMEHRT. Und außerdem gilt in der Zusammenarbeit mit Menschen: es kommt auf ein wertschätzendes Miteinander an – das ist unabhängig vom Fachwissen in einer Autofabrik und einer Arztpraxis genauso wichtig wie in einem Hotel.
Es trifft sich also gut, dass ich 25 Jahre persönliche Erfahrung als Führungskraft und viel Wissen aus hotelfremden Branchen an einen Ort mitnehmen kann, an dem es schon viel Wissen und viele Erfahrungen zur Hotellerie gibt. Und Anregungen, wie wir gemeinsam aus dieser ganzen kreativen Energie Zukunft gestalten können, finden sich zum Beispiel hier ->
Im November geht es los. Natürlich ist es unglaublich schön, dass Bodo´s Angebot auch meiner Frau galt, die nun an meiner Seite die Direktionsassistenz übernehmen wird. Mit ihr kommt nicht nur pure Lebensfreude und viel Berliner Humor mit auf den Deich, sondern auch eine geballte Macht an kaufmännischem Wissen und eine ausgeprägte Liebe zum Detail.
Wir müssen viel lernen und wir freuen uns unglaublich auf diese spannende Herausforderung, die alle Beteiligten fordern und wachsen lassen wird. Unsere Vorgänger, Sabine und Akhim Witter, haben uns schon jetzt mit offenen Armen empfangen und unterstützen uns mit Herzenswärme und viel Humor. So wird uns der Einstieg in die Hotellerie leicht gemacht – wir haben zwei neue Freunde gewonnen.
Und warum verlassen die Witter´s das „schönste Hotel Europas“? Es ist einfach der richtige Zeitpunkt für eine Auszeit. Und dann – eines Tages – kommen sie zurück zu Upstalsboom. Mit neuen Ideen und „vollen Akkus“. Darauf freuen wir uns schon heute.